Caligula – The Ultimate Cut – Review

Weniger Sex, mehr Handlung. Caligula erscheint nach 45 Jahren im restaurierten und neu geschnittenen Ultimate Cut. Auch hierzulande ist diese Version nun in einer umfassenden Edition erhältlich. (Deadline – das Filmmagazin)

Der „Skandalfilm des Jahrhunderts“ im neuen Ultimate Cut. Weithin bekannt wurden Produzent Bob Gucciones (Penthouse) Zwecke, einen Historien-Porno nach Drehschluss zu verwirklichen, als er ohne Regisseur Tinto Brass, der sich fortan von dem Film distanzierte, Hardcore-Szenen mit Nebendarstellern drehen ließ. Die unzensierte Kinofassung (156 Min.) wurde 1980 zur berüchtigten Sensation. Gore Vidals Originaldrehbuch war kaum wiederzuerkennen. Eine vorlagengetreue Version galt als unauffindbar. Nun erscheint der Ultimate Cut (172 Min.), der aus 90 Stunden Filmmaterial eine erzählerisch stringentere Fassung kreiert. Die Hardcore-Szenen gibt es nicht mehr, dafür etliche Einstellungen mit mehr schauspielerischem Gehalt. Das Filmmaterial wurde neu restauriert, wirkt altersgemäß – häufig mit mehr Bildinhalt (andere Einstellungsgrößen) und besseren Farben. Für Fans wird es immer mehrere Versionen geben, Caligula war wie seine Titelfigur schon immer auch Skandal. Das Verruchte ist im neuen Ultimate Cut gewichen, dafür nun mehr Drama und Ernsthaftigkeit. Das 4-Disc Mediabook von Tiberius enthält bis auf die bisherige „Preview“-Fassung die bekannten Extras, das Booklet wurde inhaltlich auf den Ultimate Cut abgestimmt.

Vollständige Review in Deadline – das Filmmagazin, Nr. 110, 2025