Caligula – Podcast
Sex & Crime im alten Rom. Mit Patrick Müller im Gespräch über den „Skandalfilm des Jahrhunderts“. (Deep Red Radio)

37 n. Chr. – Gaius Caesar Augustus Germanicus, bekannt unter seinem Spitznamen Caligula („Stiefelchen“) wird nach seinem Großvater Tiberus dritter Kaiser des Römischen Reiches. Sein früher Amtsantritt ist von dunklen Vorzeichen geprägt: Das Imperium befindet sich im inneren Verfall, Dekadenz und Habsucht bestimmen die Motive der Mächtigen. Caligula (Malcolm McDowell), der im Herzen gegen das korrupte System rebelliert, wird in seinen Taten als der größte Skandal- und Gewaltherrscher Roms in die Geschichte eingehen. Sein Wirken war kurz, aber heftig. Zerrissen zwischen der Liebe zu seiner Schwester Drusilla (Teresa Ann Savoy), Fieberkrankheit und dem Machtanspruch, Rom etwas Großes zu bieten, hält immer mehr der Wahn Einzug in sein Handeln. Er enteignet und foltert Senatoren – und macht Rom schließlich zum größten Bordell der westlichen Welt.
Der „Skandalfilm des Jahrhunderts“: Weithin bekannt wurden Produzent Bob Gucciones (Penthouse) Zwecke, einen Historien-Porno nach Drehschluss zu verwirklichen, als er ohne Regisseur Tinto Brass, der sich fortan von dem Film distanzierte, Hardcore-Szenen mit Nebendarstellern drehen ließ. Die unzensierte Kinofassung (156 Min.) wurde 1980 zur berüchtigten Sensation. Gore Vidals Originaldrehbuch war kaum wiederzuerkennen. Eine vorlagengetreue Version galt lange als unauffindbar. Patrick und ich sprechen ausführlich über den historischen Kontext, die Entstehungsgeschichte der Produktion und die Nachwirkung von Caligula (1979).