Wenn die Gondeln Trauer tragen – Filmkritik & Review

Der Tod in Venedig. Nicolas Roegs Meisterwerk erscheint neu restauriert in 4K. (Fluxkompensator)

Nicolas Roegs Venedig in Wenn die Gondeln Trauer tragen (Don’t Look Now, 1973) bietet ein faszinierendes, dabei überaus kaltes und tristes Bild der beliebten mediterranen Stadt. In den Herzen von Laura (Julie Christie) und John (Donald Sutherland) steckt noch immer der tiefe Stachel des Verlusts ihrer Tochter Christine, die wenige Wochen zuvor in der Heimat England ertrunken ist. Christines Tod zieht sich als Leitthema durch die Handlung des Films, sie beeinflusst die Motivation der Protagonisten, das (virtuose) Spiel der Darsteller sowie die gesamte Bildgestaltung. […]

Nun hat Studiocanal eine vollständige Neuabtastung vom Original-Negativ produziert, die den Film in der tatsächlich bestmöglichen Qualität für Zuhause erstrahlen lässt. „Erstrahlen“ ist vielleicht nicht gänzlich das richtige Wort, wird doch der einzige Lichtstrahl nur ganz zu Beginn der Erzählung in der Kameralinse reflektiert (Lens Flare), als Christine noch munter und fröhlich über die taufrischen Wiesen Englands tänzelt. Ihr knallroter Regenmantel, der zum Symbol des ganzen Films – sowie weiterer Filme anderer Filmemacher – avanciert, ragt als einziger deutlicher Farbtupfer aus der sonst bewusst entsättigten Palette der Bildgestaltung heraus.

Vollständige Besprechung