James Caan in der Rolle seines Lebens. Er spielt Frank, den ersten High-Tech-Gangster der Filmgeschichte. Zu Tage geschniegelter Autohändler, verdient Frank sein eigentliches Geld mit nächtlichen Heists. Seine Ware: lupenreine Diamanten. Frank ist Geschäftsmann, der nichts dem Zufall überlässt und sehr sorgfältig plant; zudem ist er körperlich belastbarer Handwerker, der seine Profession präzise beherrscht. Als Beispiel darf sogleich die virtuose Eröffnungssequenz gelten, dieser zehnminütige, komplett wortlose Einbruch in einen massiven Safe, der aus mehreren Schichten kaltgewalzten Stahls besteht. Zu den Klängen von Tangerine Dream („Diamond Diary“) bohren sich Franks Utensilien – und auch die Kamera in einer denkwürdigen Einstellung – ins Innere des Tresors. Das Geschehen wird in seine Einzelteile seziert.

Michael Manns Thief (Der Einzelgänger, 1981) setzte den Ton für die beginnenden 1980er Jahre. Nächtlich funkelnder urbaner Kosmos, High-Tech-Equipment, kühle Crime-Storys – mittendrin agiert der titelgebende Einzelgänger, eine Figur, die in Manns Œuvre beständig wiederkehren würde. In meiner Besprechung gehe ich auf Motive und Hintergründe ein, ebenso auf Heimkino-Spezifikationen dieses neon-modernen Gangsterthrillers.

Thief – die Filmbesprechung