Ekel – Filmkritik

Roman Polanski filmt Catherine Deneuve im ersten Meisterstück seiner Mieter-Trilogie, zeigt Risse im bezaubernden Antlitz. Ekel und Schaudern. (critic.de)

Roman Polanskis virtuos inszenierter Psychohorror um Verdrängung und Zurückweisung des Individuums schlägt bald zu unerwarteter Garstigkeit um. Repulsion (Ekel, 1965) machte den Regisseur und seine Hauptdarstellerin Catherine Deneuve über Nacht zu Stars und ebnete den Weg für Meisterwerke der Filmgeschichte wie Rosemary’s Baby (1968) und Chinatown (1974).

[…] Atmosphärisch bis ins letzte Detail, erschließt sich einem der dunkle Glanz von Repulsion vor allem in seiner semiotischen Perfektion. Während des Vorspanns sehen wir ein menschliches Auge in extremer Nahaufnahme, der Film verweist bereits hier auf den Ursprung des eigenen Mediums. Über das Auge legen sich die Vorspanntitel wie hauchdünne Pflaster, schreiben sich wie kleine Tätowierungen in das Gesicht der Protagonistin und ins Bewusstsein der Zuschauer ein. Man ertappt sich dabei, den großen Saul Bass (Titeldesign für Hitchcock) als Vorbild zu erkennen – und muss innehalten. Repulsion erschien noch ein ganzes Jahr vor John Frankenheimers vergessenem Seconds (1966). Beide Vorspänne weisen starke Kongruenz auf. Die Relationen verschwimmen buchstäblich.

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