My Talk with Florence – Filmkritik
Eine Erzählung von Missbrauch, Kampf und Überleben. Paul Poet interviewt Florence Burnier-Bauer, die ihr Leben lang unter sexueller Gewalt litt. (Fluxkompensator)

My Talk with Florence (2015) erzählt die erschütternde Geschichte der damals jungen Florence Burnier (*1949), die drei Höllen des Lebens durchquerte, von wiederkehrendem sexuellem Missbrauch gezeichnet wurde – und schließlich durch ihre Aussage für die Inhaftierung des berühmten Wiener Aktionisten Otto Muehl (1925–2013) sorgen konnte. Es gibt viele hervorragende Dokumentarfilme, doch einen derart intensiven und in seiner Form so passenden habe ich in den letzten Jahren nicht mehr gesehen. Für sein drittes Werk in Spielfilmlänge hält Regisseur Paul Poet beim Gespräch konsequent mit der Kamera drauf. Kein Schnitt, kein Absatz. Der Zuschauer erlebt mit My Talk with Florence ein Interview aus einer einzigen Einstellung.