John Carpenter – Horror und Apokalypse

Hrsg. von Pelle Felsch, Andreas Rauscher & Marcus Stiglegger | St. Ingbert: Deadline Verlag, 2025, 360 Seiten, farb. Abb.

1. Auflage im Hardcover inkl. CD

Der US-Regisseur John Carpenter erfüllt auf den ersten Blick die Idealvorstellung eines Autorenfilmers: Er arbeitet als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Komponist, dessen Synthie-Hooks und Beats zudem ein ganz eigenes Subgenre der elektronischen Musik begründeten. Dennoch orientiert er sich seit seinen ersten Arbeiten am klassischen Hollywoodkino und der Direktheit seines großen Vorbilds Howard Hawks. Im direkten Gegensatz zur vergangenheitsverliebten Perspektive des Blockbuster-Kinos der 1980er Jahre blickt er nicht mit nostalgischer Verklärung auf die Studio-Ära zurück, sondern bietet vielmehr eine kritische Bestandsaufnahme nach dem Ende der großen Genre-Erzählungen.

Zur Hochphase des New Hollywood entwarf Carpenter Strukturen und Figuren, die angesichts des damaligen Realismus nahezu aus der Zeit gefallen zu sein schienen: Outlaws, Großstadtcowboys und anarchistische Eigenbrötler, die über einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit verfügen. Und toughe Frauen, die sich dem Bösen entgegenstellen. Dennoch enden die meisten seiner Filme fatalistisch.

Carpenters Werk zwischen Horror und Apokalypse steht bis heute als einzigartiges Monument im globalen Genrekino. Seine Kultfilme Das Ende, Halloween, Das Ding, Die Klapperschlange und Sie leben! zählen zu den modernen Klassikern der amerikanischen Filmgeschichte. Die Herausgeber dieses Bandes sind ausgewiesene Spezialisten der Geschichte und Theorie des Genrekinos, verfolgen Carpenters Werk seit den frühen 1980er Jahren und haben zahlreiche Autorinnen und Autoren versammelt, um neue und ungewohnte Perspektiven an Carpenters Kino anzulegen. Zahlreiche Abbildungen und Interviews ergänzen den Band.

In meinen beiden Beiträgen beschäftige ich mich zunächst mit Western-Einflüssen bei John Carpenter, gehe auf Genre-Hybridität ein und beleuchte schließlich den lange vernachlässigten TV-Film Das unischtbare Auge (1978), der hinsichtlich Qualität noch den frühen Kinofilmen in kaum etwas nachsteht.
Eingangs nehme ich die Filme Assault – Das Ende (1976), Die Klapperschlange (1981), Vampire (1998) und Ghosts of Mars (2001) genauer in den Blick.

Stefan Jung (2025). The Final Frontier Western-Motive und Genre-Hybride bei John Carpenter
Stefan Jung (2024; 2025). Peeping John. John Carpenters Das unischtbare Auge

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