Hunter Hunter – Mediabook
Jäger und Gejagte. Shawn Lindens Festivalhit nimmt die Motive der Jagd ernst und bietet eindrucksvolle Bilder. Darüber schreibe ich im Booklet. (Koch Films)

Joseph lebt mit Frau und Tochter tief in den nordamerikanischen Wäldern. Fernab der Zivilisation bestreitet die Familie ihren Lebensunterhalt als Fallensteller und Pelztier-Jäger. Als Joseph sich auf die Suche nach einem besonders gefürchteten Wolf begibt, lässt er die Frauen allein in der Hütte zurück. Das Warten auf seine Rückkehr wird für die beiden zur Tortur, denn schon bald bricht der Funkkontakt ab. Als ein schwerverletzter Fremder vor der Tür liegt, überschlagen sich die Ereignisse.
Beklemmend, spannend, atmosphärisch. Shawn Linden inszenierte mit Hunter Hunter (2020) einen authentischen, zeitgemäßen Film über die Profession der Jagd. Die Backwood-Familie, die ihre Tradition entgegen moderner Strömung bewahrt, erscheint zutiefst menschlich. Gewalt und Verletzlichkeit liegen nahe beieinander. Ausschließlich vor natürlicher Kulisse gedreht, bietet Hunter Hunter stimmige Bilder und dreht die Spannungsschraube immer weiter an.
Im Booklet des 4K-Mediabooks schreibe ich in mehreren Kapiteln über die Motive der Jagd. Dabei berücksichtige ich grundlegende Definitionen von Jagdbegriffen, ihre Anwendbarkeit auf vorhergehende Vertreter des Films, und analysiere Lindens akribische Inszenierung, die Hunter Hunter als gelungenen Vertreter dieser Kategorie herausstellen.