Henry: Portrait of a Serial Killer – Filmkritik & Review

He’s real. John McNaughtons nüchternes Mörderporträt ist wie ein tiefer Tritt in die Magengrube. Neu restauriert im 4K-Mediabook. (Fluxkompensator)

Serienmörder sind ein sehr populäres Thema im Kino. Oft ist es die spezielle Note, die manche Täter unverwechselbar macht: Hannibal Lecter als intellektueller Kannibale mit Niveau, das Muster der sieben Todsünden in Finchers Seven (1995) oder das wiederholte Zelebrieren der Feiertage bei Michael Myers, Jason & Co. In den 1980er-Jahren waren Serienkiller bereits poptauglicher Mainstream – genau in diese „breite Akzeptanz“ stach damals John McNaughtons nüchterner Henry: Portrait of a Serial Killer (1986) mit voller Wucht. Die Darstellung des unfassbar Bösen in gewöhnlicher Menschengestalt schockte das Publikum auf nachhaltige Weise, beim ersten Sehen ist dieser Film wie ein tiefer Tritt in die Magengrube, der ganz bewusst Unwohlsein hinterlassen will. Gleichzeitig ist er, und das ist selten genug, ein in Form und Spiel höchst bemerkenswertes Werk, was die Ernsthaftigkeit des behandelten Themas widerspiegelt.

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