Ernest Hemingways Kurzgeschichte „The Killers“ (1927), die später in seine Sammlung „Nick Adams Stories“ aufgenommen wurde, gilt als eine der besten Arbeiten des Autors. Mehrfach verfilmt, u. a. von Tarkowski (Kurzfilm, 1958) und Robert Siodmak (Spielfilm, 1946), realisierte schließlich Hollywood-Maverick Don Siegel 1964 diese Filmversion, die außer dem Titel kaum etwas mit der Vorlage zu tun hat. Dafür erleben wir kraftvolles Kino, für das Siegel so berühmt wurde. Seine freie Adaption, entlang dynamischer Bildkompositionen und langer Rückblenden, lässt unter der Oberfläche des Actionthrillers ein grimmiges Katz-und-Maus-Spiel durchscheinen. Siegels Version wirkt weniger klassisch, dafür poppig und knallhart – ein Gangsterfilm, gehüllt ins gleißende Licht Kaliforniens.

Vollständige Review in Deadline – das Filmmagazin, Nr. 86, 2021