Chained – Filmkritik

Die Konditionierung des Opfers. Jennifer Lynch liefert mit diesem beklemmenden Psycho-Kammerspiel ihr bisher eindringlichstes Werk. (Deadline – das Filmmagazin)

Ein Junge wird von einem menschlichen Monster (Vincent D’Onofrio) gekidnappt. Seine ganze Jugend lang bleibt er gefangen. […] Die Kamera ist stets dicht an den Gesichtern der Protagonisten, versprüht eine unangenehme, dabei angemessene Nähe. Die Geschichte ist verortet auf engstem Raum, der kerkerartigen Wohnung, in die auch gar kein Licht eindringen mag, und darin begleiten wir jede Bewegung von Rabbit (Eamon Farren), wie er sich durch eine Jahre währende Hölle finsterer Jugend ringen muss. Die Fesseln braucht er nicht mehr, er ist schon so lange in seinem Gefängnis, dass es tatsächlich so etwas wie sein Zuhause geworden ist. Die psychische Bindung, die Konditionierung des Opfers an sein Scheusal: Darin besteht die dunkle Kraft von Chained (2012).  

Vollständige Besprechung in Deadline – das Filmmagazin, Nr. 39, 2013