Body Double – Mediabook
Der Tod kommt zweimal. Brian De Palmas virtuose Hitchcock-Hommage durch das Okular der 1980er brachte einen seiner besten Filme hervor. Restauriert und ungekürzt im Mediabook mit meinem analytischen Text. (Koch Films)

Jake (Craig Wasson) ist Schauspieler in Hollywood – und wie die meisten arbeitslos. Wie alle wartet er auf die große Chance. Von seiner Freundin betrogen, findet er sich auf der Straße wieder und nimmt äußerst dankbar das Angebot an, das luxuriöse Zuhause eines Freundes während seiner Abwesenheit zu hüten. Dann, täglich zur selben Zeit, kann Jack durch ein Teleskop die lasziven Regungen einer schönen Frau im Haus gegenüber beobachten. Doch das voyeuristische Spiel erweist sich als weitaus gefährlicher, als es scheint.
Ein Jahr nach Scarface (1983) kehrt Brian De Palma zu seiner ersten Liebe zurück: Thriller im Hitchcock-Stil. Insbesondere Vertigo (1958) und Das Fenster zum Hof (1954) werden hier virtuos und sexy neuinterpretiert. Mit Melanie Griffith, der Tochter von Hitchcocks Lieblingsdarstellerin Tippi Hedren (Die Vögel), bekommt die Hommage eine besondere Raffinesse. Doch Body Double (Der Tod kommt zweimal, 1984) wächst über die Hommage deutlich hinaus. Hier perfektioniert De Palma die Blick- und Bilderwelten wie in kaum einem anderen seiner Werke. Body Double ist Thriller, Hommage und Hollywood-Metafilm in einem. Ein atmosphärischer und höchst unterhaltsamer Film der Extraklasse.
In meinem Begleittext „Doppelte Verführung“ lese ich De Palmas Thriller als Musterbeispiel des seduktiven Films und tauche dabei tief in die Bildsprache und Hintergründe dieses 1980er-Glanzstücks ein. Die Filmpräsentation basiert auf dem brandneuen 4K-Master, das Bonusmaterial (3 Discs) bietet neben der zusätzlichen Vollbildfassung über zwei Stunden an Hintergrundinformationen.