Apocalypse Now – Final Cut – Filmkritik & Rezension

Das Ende. Francis Ford Coppolas Antikriegs-Epos über Vietnam erscheint in einer dritten, nun finalen Schnittfassung. (Fluxkompensator)

Der Final Cut dauert 182 Minuten, das sind knapp 20 Minuten weniger als die etwas aufgeblähte Redux-Version, doch immer noch 35 Minuten mehr als die arg verknappte Kinofassung. Wieder entfernt hat Coppola die nächtlichen Stunden der Soldaten nach dem Playboy-Bunny-Spektakel, was einen weniger gebrochenen Erzählrhythmus bedeutet, aber die interessante Nuance der geradezu jungenhaften Geborgenheit und die verstärkte, zutiefst menschliche Sehnsucht der Männer nach Liebe vermissen lässt. Ebenso fehlen die erweiterten Aufnahmen von Brando im Beisein der Kinder, was das konsequent Dämonenhafte seiner Figur aus der Kinofassung wiederherstellt, aber auch den menschlichen Faktor wieder streicht. Dadurch wirkt der Film insgesamt wieder düsterer und furchterregender, offenbar war das auch die Intention.

Ergänzend zur „Full Disclosure“-Blu-ray-Box mit 3 Discs, die im Jahr 2011 erschien – der Film erstmals aufwändig in HD vom Originalnegativ restauriert – gesellt sich nun die 6-Disc-Edition, die den Film eben nun in 3 Fassungen erhält: Kinoversion (1979), Redux (2001) und Final Cut (2019). Sämtliche Extras, damals teils ganz neu, wurden von der „Full Disclosure“-Edition übernommen; so ist auch die von Coppolas Frau parallel zum Filmdreh initiierte Dokumentation Hearts of Darkness: A Filmmaker’s Apocalypse (veröffentlicht 1991) in voller Länge enthalten. Es gibt alle Filmversionen sowohl in 4K-Auflösung (2x UHD) sowie als Blu-ray (2x), die 1979er-Kinoversion und die Redux-Fassung sind per Seamless Branching auf jeweils einer hochauflösenden Disc enthalten. 2019 werden dem Fan nun auch wieder exklusive neue Extras präsentiert: Featurettes, Interviews, Dokumentationen. Um die 15 Stunden Extras kommen insgesamt zusammen, auch enthalten ist der 2001 entstandene, sehr aufschlussreiche Audiokommentar des Regisseurs.

Die ganze Besprechung